Zink: wichtig für Immunsystem, Wundheilung, Haut und Haare

Viele Menschen greifen bei Erkältungen zu Zink-Präparaten. Wann sind diese sinnvoll, welche Aufgaben hat das Spurenelement, woran erkennt man einen Zinkmangel und haben ältere Menschen, Schwangere, stillende Mütter, Leistungssportler und Vegetarier einen erhöhten Zinkbedarf? Dies und mehr erkläre ich Ihnen im Folgenden.

Zink und seine Wirkung auf die Abwehrkräfte

Bekannt ist Zink vor allem für seine Aufgaben in unserem Immunsystem. Gerade in der Erkältungszeit sind entsprechende Nahrungsergänzungsmittel beliebt. In Laborversuchen konnte nachgewiesen werden, dass Zink die Vermehrung bestimmter Erkältungsviren hemmt. Die Einnahme von Zink mit dem Auftreten der ersten Symptome kann die Dauer und Schwere einer Erkältung mindern. Man sollte aber keinesfalls reflexartig bei jeder Erkältung zu entsprechenden Präparaten greifen, denn zu viel Zink im Körper kann zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen führen. Auf lange Zeit kann zu viel Zink die Kupfer- und Eisenaufnahme hemmen, dadurch die Blutbildung negativ beeinflussen und zu Vergiftungen führen. Wer anfällig für Erkältungen ist, sollte sich beim Arzt individuell beraten und untersuchen lassen bevor er Nahrungsergänzungsmitteln zu sich nimmt.

Zink und seine Aufgaben im Stoffwechsel

Das Spurenelement ist Bestandteil zahlreicher Enzyme und spielt somit für den Stoffwechsel eine wichtige Rolle, etwa:

  • für den Kohlenhydrat-, Lipid-und Eiweiß-Stoffwechsel: Eine optimale Proteinsynthese ist unerlässlich für alle Zellteilungs-und Wachstumsprozesse – und damit auch für Haut, Haare und Wundheilung.
  • für die Bauchspeicheldrüse: Zink ist ein wichtiger Teil der Speicherform des Insulins in speziellen Zellen der Bauchspeicheldrüse.
  • für die Hormone: Zink ist ein wichtiger Regulationsmechanismus bei Sexualhormonen, Wachstumshormonen und Schilddrüsenhormonen; es ist auch wichtig für die Spermienproduktion.
  • für das Immunsystem: Zink hat eine antivirale Funktion und steigert die Immunantwort.

Woran erkennt man einen Zinkmangel?

Weil Zink so viele Aufgaben im Körper erfüllt, kann sich ein Mangel in vielfältigen Symptomen bemerkbar machen, etwa:

  • erhöhte Infektanfälligkeit
  • Haarausfall
  • schlechte Wundheilung
  • Fruchtbarkeitsstörungen
  • Hautveränderungen und Hautentzündungen
  • Appetitlosigkeit
  • verringertes Geschmacksempfinden
  • häufige Durchfälle

Hinter solchen Anzeichen können jedoch auch andere Erkrankungen stecken. Bemerken Sie genannte Symptome, sollten Sie diese ärztlich abklären lassen.

Wieviel Zink benötigen wir pro Tag?

Frauen sollten täglich sieben, Männer täglich zehn Milligramm Zink zu sich nehmen, rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Weil wir das Spurenelement nur kurzzeitig speichern und nicht selbst bilden können, muss Zink über die Nahrung zugeführt werden.

Welche Lebensmittel liefern Zink?

Die wichtigsten Zinklieferanten sind:

  • Rindfleisch
  • Leber von Rind, Kalb oder Schwein
  • Fisch und Meeresfrüchte (vor allem Austern)
  • Haferflocken
  • Käse
  • Linsen
  • Sojabohnen
  • Nüsse
  • Erbsen
  • Hirse
  • Weizenkleie
  • Eier

Wann können Zinkpräparate sinnvoll sein?

Sind Sie gesund und ernähren sich ausgewogen, decken Sie in der Regel Ihren täglichen Zinkbedarf über das Essen ab. In bestimmten Fällen kann jedoch ein Mangel entstehen. Einige wichtige Ursachen für Zinkmangel beziehungsweise einen erhöhten Bedarf:

  • Alter: ältere Menschen sind häufig Zink-unterversorgt
  • Leistungssportler: über Schweiß und Urin scheiden sie das Spurenelement vermehrt aus; Zink spielt auch beim Muskelaufbau eine große Rolle.
  • Vegetarier und Veganer
  • Schwangere und Stillende
  • Menschen, die sich sehr einseitig ernähren oder Diäten machen
  • Menschen, die viel Alkohol trinken
  • Allergiker, Neurodermitis-Patienten, Diabetiker, Patienten mit chronischen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, HIV-Patienten

Erkennen Sie mögliche Anzeichen für einen Zinkmangel, versuchen Sie, gezielt Zink-reiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchte in Ihren Speiseplan einzubauen. Bevor Sie Nahrungsergänzungspräparate kaufen, sollten Sie sich ärztlich beraten und eine Blutuntersuchung durchführen lassen. Bei Fragen oder zur Terminvereinbarung melden Sie sich gerne!

Herzliche Grüße


Ihr Dr. Milan Dinic

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